Generation Z oder Generation Corona? 

© Bild von Alexas_Fotos auf Pixabay 

Kommentar von Katherina S.

Am 25. Februar 2020 hat sich unser Leben drastisch verändert, mit den ersten Infektionen in Österreich hat sich das Virus in unser Leben geschlichen, wie ein Schiefer, der unter der Haut festsitzt. Uns wurde gesagt, der Schiefer solle einfach an seinem Platz verweilen, er würde sich schon nicht entzünden, sondern schlussendlich wie jeder andere einfach abgestoßen werden – doch wir warten noch immer vergeblich, während die Schmerzen bleiben. 

Als Kinder in das Kaninchenloch gefallen befinden wir uns nun als junge Erwachsene in einem wahrlich wunderhaften Land. Doch dies hat wenig mit der bunten, kinderfreundlichen Version aus dem Jahre 1951 zu tun und sehr viel mit einer Generation von jungen Leuten, die sich ständig selbst hinterfragen, Kontakte zu wichtigen Menschen verloren haben, Verlust empfinden mussten und schlussendlich mit Herausforderungen konfrontiert wurden, von denen wir vor der Pandemie nur Albträume haben hätten können. 

Ganz weit oben auf der Liste des Schreckens stehen die Mental Health Problems, die sich durch die Isolation, die Angst und die Hilflosigkeit ergeben haben. Denn wir waren hilflos, die Erwachsenen meinten, dass wir uns nicht so anstellen sollten und der Regierung, der waren wir von Anfang an gleichgültig. Statistiken wurden uns genannt, was wir doch alles wollen würden, die jungen Menschen, die sich darüber aufgeregt haben, wurden gekonnt ignoriert. Wenn es um das Distance-Learning ging, kam die Meldung „Denkt doch mal an eure Eltern! Wie sollen die denn ihre Kinder betreuen?“. Und ja, das Argument war standhaft in der Volkschule, und auch noch in der Unterstufe, aber in der Oberstufe? Eine Person, die den Wehrdienst antreten könnte, kann sich nicht für wenige Stunden am Tag selbst versorgen? 

Aber da hört es noch nicht auf, vor einigen Wochen haben wir eine Umfrage an euch verschickt und wollten mal kurz in unsere Zeitmaschine einsteigen und über die Veränderungen nachdenken. Im Punkto Politik muss angemerkt werden, dass beinahe 73 Prozent von denen, die an unserer Umfrage teilgenommen hatten, meinten, dass sich ihr Vertrauen in die Regierung seit dem Start der Pandemie verschlechtert hat! Sollte diese Zahl nicht ein paar Leute zum Nachdenken bringen? 50 Prozent haben gemeint, dass es ihnen basierend auf der jetzigen Situation und der Pandemie schlechter geht als davor. Beweist das nicht wie viel Impact diese Pandemie eigentlich auf uns alle hatte und noch immer hat? Wir machen uns Sorgen über die Probleme der Wirtschaft, aber denkt eigentlich mal jemand an uns? Daran, welche Folgen wir für die nächsten Jahre mit uns herumtragen müssen? Wir haben unsere „besten Jahre“ an diese Pandemie verloren und das Einzige, was man als Antwort bekommen hat, war das altbewährte: „Aber ihr seid ja noch jung!“ 

Soll das den jungen Menschen, denen es jetzt schlechter geht, helfen? Denen, die depressiv geworden sind? Denen, die früher glücklicher waren? Ein Teil unserer Kindheit wurde uns genommen, ein Teil, den wir nie wieder zurückbekommen werden. Durch Umstände, die wir nicht kontrollieren konnten, wurden wir gezwungen, erwachsen zu werden! Vielleicht hat es aber auch etwas Gutes, dass wir Situationen nun kritischer sehen? Dass viele von uns gelernt haben, Dinge zu hinterfragen, sich angefangen haben mit der Politik auseinanderzusetzen und sich schlussendlich doch auch ihre eigene Meinung zu bilden. 

Unterm Strich gibt es keine hundertprozentige Antwort, ob wir nun als Generation Corona gelten oder nicht, aber das ist auch jedem und jeder selbst überlassen, ob er oder sie sich so nennen mag. Eines ist jedoch klar, wir versuchen, so gut es geht, zusammenzuhalten. 

Vielleicht spiegeln diese Worte hier nicht die Meinung und die Position von jedem und jeder wider, und das ist auch nicht das Ziel. Jeder einzelne und jede einzelne von uns hat seine/ihre eigenen Erfahrungen gemacht, jede*r von uns ist unter einer unfassbaren Belastung über sich hinausgewachsen und das muss zu schätzen gewusst werden! Weshalb ich durchaus der Meinung bin, dass sich einige ein Vorbild an der englischen Phrase: „Cut us some slack.“ nehmen sollten – wenigstens hin und wieder. 

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