Wir fordern echte Gleichberechtigung!

Titelbild: (c) pexels

von Ilayda Acer

Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass jede/r von euch mindestens eine Person kennt, die unter einer sexuellen Belästigung oder einem Übergriff gelitten hat. Warum ich mir so sicher bin? Alltäglich haben unzählige Frauen auf der ganzen Welt damit zu kämpfen! Auch in Österreich geben drei Viertel aller Frauen in Studien an, dass sie schon einmal sexuelle Gewalt oder Übergriffe erfahren haben.

Obwohl wir uns schon seit über 100 Jahren für Frauenrechte einsetzen, sind wir bedauerlicherweise noch immer nicht da, wo wir hinsollten. Der internationale Frauentag findet jedes Jahr am 8. März statt und ist ein wichtiger Tag, an dem Gleichberechtigung und Gleichstellung gefordert werden.

Alte Klischees
„Das ist keine Arbeit für Frauen! Die Frau gehört in die Küche! Bist du krank oder nur ungeschminkt? Der Mann hat das Sagen im Haus! Selber Schuld, wenn du dich so freizügig anziehst! Frauen können nicht Auto fahren! Na, hast du deine Tage, oder warum bist du so zickig? Die Mutter muss sich allein um die Kinder kümmern! Eine Frau hat in der Nacht draußen nichts zu suchen! Frauen gehören in keine Führungsposition! Du kannst als Frau nicht mehr verdienen als ich! Die hat sich sicher nur hochgeschlafen!“

All diese schrecklichen, furchtbaren, katastrophalen und grauenhaften Klischees werden Frauen alltäglich direkt ins Gesicht gesagt oder sie werden hinter vorgehaltener Hand getuschelt! Schon mal mitgekriegt, dass zu wenige Frauen in wichtigen Positionen in der Politik, Technik und Wirtschaft zu sehen sind? Die berühmte Madeleine Darya Alizadeh, bekannt als Dariadaria, ist eine österreichische Modebloggerin und UNTERNEHMERIN, die ihr eigenes Fair-Fashion-Label, Dariadéh, leitet. Doch wie wird sie bezeichnet? Als Teenagerin! Doch ein Mann, der eins zu eins dieselbe Arbeit wie sie macht, wird überall als Unternehmer betitelt. Warum sieht man die Erfolge einer Frau nicht? Frauen sollten keinesfalls extra Anstrengung leisten müssen, um gesehen und gehört zu werden! Doch durch solche Bezeichnungen werden Frauen infantilisiert und beiseite geschoben, ihre Leistungen werden verschwiegen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass Frauen keine Roboter sind, die alles perfekt machen müssen. Das Privat- und Berufsleben muss eine Frau nicht vereinigen! Außerdem macht es mich traurig, mitteilen zu müssen, dass die Meinung einer Frau noch immer nicht das Gleiche wie die eines Mannes zählt!

2023 – Brauchen wir den Frauentag überhaupt noch?
Die Antwort lautet: Solange Frauen in vielen Bereichen benachteiligt werden, unbedingt! Leider ist es kein Tag, an dem wir nur Erfolge feiern. Eine positive Entwicklung gibt es: Immer mehr Frauen kämpfen für ihre Rechte und setzen sich für die Gleichstellung ein. Gemeinsam sind wir stark! Doch es ist echt traurig, dass Frauen für die gleiche Leistung immer noch weniger Geld kriegen, dass sie diskriminiert werden und Opfer von Gewalt sind. Nicht nur am 8. März, sondern an jedem der 365 Tage im Jahr sollten sich Menschen über die Gleichberechtigung Gedanken machen. Der Kampf um Gleichstellung muss bald ein Ende haben, dann bräuchte man auch keinen Weltfrauentag mehr. Je früher, desto besser! 

Neue Generation – neues Mindset
Insgesamt gibt es also keinen einzigen winzigen Grund, der dafür spricht, dass man Frauen sexuell belästigen, diskriminieren oder ungleich behandeln darf! Wichtig ist für uns zu wissen, dass wir junge Menschen da eine große Rolle spielen, weil wir unsere Zukunft gemeinsam gestalten. Menschen mit einer antifeministischen Sichtweise müssen zeitnah ihr Mindset ändern und sollten – gerade bei Gewaltbereitschaft – den Gang zum Psychotherapeuten oder eine Männerberatung in Betracht ziehen . Schulter an Schulter werden wir es schaffen, dass jeder Mensch gleiche Chancen und Pflichten hat und seine Träume verwirklichen kann. Wir werden die Heldinnen/Helden der nächsten Generation und nicht die Opfer!

Wir durchbrechen dieses System nur mit Vielfalt! Drücke kein Auge zu und kämpfe auch du für die Gerechtigkeit!